Pflegehund Charly war 2022 unser Gast. Als er kam, war er ängstlich, misstrauisch und bereit sich zu verteidigen.
Charly wurde am 20.1.20 in Griechenland geboren. Sein Start war denkbar schlecht. Er und seine Geschwister erkrankten an Parvovirose. Tierschützer fanden sie und brachten sie in die dortige Tierklinik. Nur Charly überlebte. Glücklicherweise interessierte sich eine Familie aus Deutschland für ihn und adoptierte ihn. Das Familienglück währte allerdings nicht lang und Charly musste innerhalb von 24 Stunden ausziehen. Der Abgabegrund blieb etwas im Dunklen. Charly kam in ein Tierheim, war komplett verwirrt und orientierungslos.
Alles, was neu ist, findet er gruselig. Bei Geräuschen ist Charly schreckhaft. So kann ein klapperndes Nachbardach ihn so aus der Fassung bringen, dass er an diesem Tag nicht mehr spazieren geht. Türen fand er schwierig und er schaut auch heute oft nach oben in den Himmel, ob Gefahr droht. Am schlimmsten ist sicherlich seine Angst vor körperlicher Berührung. Hier kann es sein, dass er schnappt, wenn man hektisch ist oder ihn ohne Ankündigung einfach anfasst. Da er mit seiner Angst im Tierheim nicht richtig unterstützt werden konnte, fand er Zuflucht bei Bettina Neuner, die sich auf Angsthunde spezialisiert hat. Mittlerweile gehen wir davon aus, dass er misshandelt wurde und dies die Ursache für seine Ängste ist.
Seit Januar wird an seiner Angst gearbeitet. In gewohnter Umgebung ist Charly ein freundlicher und lustiger Hund. Er lässt sich gerne streicheln und wirft sich dabei sogar wohlig auf den Rücken – vorausgesetzt er kennt die Person. Auf den Gassirunden ist er nervös, aber die bekannten Runden machen ihm zunehmend Freude. Charly trainiert sehr gerne. Mit Käse und Fleischwurst sieht die Neugierde über die Unsicherheit. Seine Leidenschaft ist Buttermilch.
Charly sucht aus diesem Grund ein spezielles, neues Zuhause. Für Charly suchen wir einen eher ruhigen Platz, mit geduldigen Leuten, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Ein fixer Tagesablauf gibt Charly in seiner Angst Stabilität. Für Charly ist ein Haus mit eingezäuntem Garten ein Muss.
Gerade in den ersten Wochen der Eingewöhnung ist für Charly der tägliche Gassigang nicht immer möglich. Er benötigt Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Im Haus hätte er gerne einen Rückzugsort, wo ihn niemand stört und er sich sicher fühlt.
Charly bewacht Haus und Garten - potenzielle Eindringlinge werden gemeldet.
Wenn er sich dann auskennt und er Vertrauen aufgebaut hat, ist er ganz sicher ein toller Hundefre